De Antlitzdiagnostik, wie die Gesichtsdiagnose auch genannt wird, dient dazu, den Gemüts- und Gesundheitszustand eines Menschen abzulesen. In China wird dieses Verfahren „Siang Mien“ genannt, es wurde dort zu einer Wissenschaft entwickelt.
Mittels des Lesens von zum Beispiel Gesichtsform, Gesichtsausdruck, Augenstellung, Form de
s Mundes oder Nasenform können Aussagen über Gesundheit und Krankheit sowie über den Charakter einer Person gemacht werden.
Bereits Sokrates, Aristoteles und Hippokrates haben sich mit dem Lesen aus Gesichtern beschäftigt. Jedoch erst vor rund 250 Jahren wurde die Antlitzdiagnostik wirklich populär, als Dr. Henry Head, ein Nervenarzt, den Zusammenhang zwischen den Organen und bestimmten Hautzonen herstellte. Er prägte den Begriff der Head’schen Zonen.
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Carl Huter die heutige Form der Gesichtsdiagnose. Er hatte keinen akademischen Hintergrund, war er doch von Beruf Maler, weshalb viele seine Veröffentlichungen anzweifelten. Huter entwickelte ein Psycho-Physiognomie-System, das sich aus drei unterschiedlichen Grundnaturellen – dem Ernährungs-, dem Empfindungs- und dem Bewegungs-Naturell – zusammensetzt. Es stellt damit eine Verbindung von Körper und Seele her. Somit können durch das Psycho-Physiognomie-System auch Seelenzustände im Gesicht abgelesen werden. Keines der Naturelle kommt in reiner Form vor, sondern es gibt die unterschiedlichsten Mischformen.
Heute wird die Gesichtsdiagnose häufig bei der Zusammenstellung der Schüssler-Therapie verwendet. Der Begründer dieser Therapie, Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler, ordnet die einzelnen Schüsslersalze bestimmten Farbveränderungen, Zeichen und Formen des Gesichts zu.
Bei der Antlitzanalyse bezieht man sich auf die verschiedenen Reflexzonen des Gesichts. Wie auch beispielsweise bei den Fußreflexzonen ist auch im Gesicht jeder Teil einer bestimmten Stimmung, einem bestimmten Organ oder einem ganzen Organsystem zugeordnet. Bei der Analyse werden alle Details im Gesicht, wie Rötungen, Schwellungen, Farbnuancen, Flecken oder Falten, genau betrachtet und notiert. Davon kann ein Gesamtbild abgeleitet werden, das Auskunft über akute oder chronische Erkrankungen, aktuelle Stimmungen oder ungesunde Lebensweisen gibt. Naturärzte verwenden die Gesichtsdiagnose als Ergänzung zu körperlichen Untersuchungen und Untersuchungen im Labor.